Der FHC hatte am Montagabend in die Brandenburghalle eingeladen. Vorstand und der Insolvenzverwalter Feser erläuterten den Anwesenden Vereinsmitgliedern, Förderern und Fans die aktuelle Lage. Ca. 30-40 Leute folgten dem Aufruf, darunter auch Vertreter des LSB Brandenburg, HV Brandenburg und des Olympiastützpunktes.
Zuerst sprach Präsident Uwe Bohm und erläuterte kurz die Gründe, die zum Insolvenzantrag geführt hatten. Im Anschluss sprach Insolvenzverwalter Herr Feser zu den Anwesenden. Vom Amtsgericht Frankfurt (Oder) nun zum offiziellen Insolvenzverwalter ernannt, ist er seit Montag Herr des Handelns beim FHC. Nach einer kurzen Vorstellung seiner Person, ging er umgehend dazu über die Lage zur erläutern. Erste Gesprächen zeigten ihm den absoluten Handlungsbedarf, der aus dem strukturellen Defizit des Vereins entstand. Wie bereits bekannt erhielten die Spielerinnen der Bundesligamannschaft seit April kein Gehalt mehr. Um den FHC zu erhalten, wurde innerhalb einer Woche das Insolvenzverfahren eröffnet. Alle Spielerinnen haben Aufhebungsverträge unterschrieben. Gleichzeitig verhängte der HBF Vorsitzende Dugall keine Wechselsperre. Damit können die Spielerinnen ab sofort auf Vereinssuche gehen.
Die wohl wichtigste Aussage des Abends war wohl, dass durch das Insolvenzverfahren der Verein nicht aufhört zu existieren. Voraussetzung dafür ist, dass im Zuge des Verfahrens alle Gläubigerforderungen beschieden werden und der Verein, durch Einwerbung neuer Mittel, zukunftsfähig wird.
Dazu wird Herr Feser am 5. August auf einer Mitgliederversammlung informieren.
Beim Insolvenzverfahren wurde folgender Weg erläutert. Alle Gläubiger sind aufgerufen ihre Verbindlichkeiten bis zum 15. Oktober vor dem Amtsgericht zu erklären. Gleichzeitig wird Herr Feser alle Bücher auf offene Rechnungen prüfen und die Gläubiger anschreiben. Erst wenn die Gläubiger antworten, kann man exakt sagen wie hoch die Schulden sind. Nach Erhalt der Forderung wird den Gläubigern ein Vergleich angeboten und der Gläubiger muss entscheiden, ob er diesem Vergleich zustimmt oder nicht. Herr Feser erwartet einen glatten Durchlauf, sodass das Insolvenzverfahren Ende Oktober beendet werden könnte. Dann gilt der Verein als entschuldet und kann wieder in seine normale Vereinstätigkeit aufnehmen. Danach liegt es wieder in der Macht der 253 Mitglieder wie es mit diesem Verein weitergeht.
Neben dem Insolvenzverfahren sieht Herr Feser gute Chancen den Verein mit seiner 3.Ligamannschaft und dem gesamten Nachwuchs zu erhalten. Denn keinem Gläubiger, so seine Erfahrung, ist daran gelegen einem gemeinnützigen Verein zu liquidieren. Wichtig dafür ist es das alle Trainer, Betreuer und alle Spielerinnen Ruhe bewahren und gemeinsam mit Herrn Feser daran arbeiten die nötigen Schritte zu organisieren. Von Seiten des LSB (Vereinsversicherung) und HVB (Spielbetrieb) gibt es jedenfalls keine Hürden. Die Berechtigung am Spielbetrieb teilzunehmen besteht weiterhin, so HVB Präsident Ermling. Auch der Landesleistungsstützpunkt bleibt am Olympiastützpunkt erhalten, damit ist die bisherige Verfahrensweise, die Besten Handballnachwuchskader in Frankfurt (Oder) zu konzentrieren, weiter gegeben.
Da der Verein momentan ohne finanzielle Mittel dasteht, wirbt Insolvenzverwalter Feser dafür dem Verein über Spenden wieder handlungsfähig zu machen. Ein erster grober Finanzplan wurde vom Vorstand bereits aufgestellt. Dieser wird noch präzisiert und dann auf Machbarkeit geprüft. Weiter wurde betont, dass diese Gelder nicht in die Insolvenzmaße einfließen. Dazu sollter jeder Spender einen konkreten Verwendungszweck angeben. Insgesamt hat man also zwei Möglichkeiten.
1. Sie investieren ihr Geld in Topf 1, der dazu dient, die laufenden Kosten zu decken
2. Sie investieren ihr Geld in Topf 2, der dazu dient, den Verein zu entschulden
Sie können ihr Geld also zweckgebunden investieren. Sie überweisen das Geld auf ein vom Insolvenzverwalter angelegtes Konto, zu dem nur er Zugriff hat, nicht der FHC! Wenn jetzt also ein Sponsor das Geld für die Tilgung von den Schulden zur Verfügung stellt (Topf 2) und der Gläubiger einem Vergleich zustimmt, ist seine Forderung erledigt. Stimmt er dem Angebot nicht zu, fließ das Geld zurück an den Sponsor.
Das Ziel ist es also, einen Betrag X zusammen zu bekommen, damit man alle Schulden bei allen Gläubigern im Rahmen eines Vergleiches bescheiden kann.
Die Heimspiele werden auch zukünftig aller Voraussicht nach in der Brandburghalle ausgetragen. Die Sabinushalle stellt keine Alternative da.
Sicher wird es in Zukunft alles etwas in abgespeckter Form dort geben (z.b. Catering), aber den vielen treuen Fans und Sponsoren ist man das auch schuldig.
Die Heimspiele werden auch zukünftig aller Voraussicht nach in der Brandburghalle ausgetragen. Die Sabinushalle stellt keine Alternative da.
Sicher wird es in Zukunft alles etwas in abgespeckter Form dort geben (z.b. Catering), aber den vielen treuen Fans und Sponsoren ist man das auch schuldig.
Danke für die schnelle Info!
Das ist mal eine gute Nachricht. Ich denke, so ist es auch die beste Option.
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Da Der
Weiß jemand, was aus der Brandenburghalle wird? Also werden die Spiele der 3. Liga dort hin verlegt oder wird sie in Zukunft nur von der OSP/ Ringen usw. genutzt?